TINNITUSZENTRIERTE MUSIKTHERAPIE (TIM)
bei Tinnitus und Hyperakusis

Häufig berichten mir Tinnitusbetroffene von einer „Odyssee von Spezialist zu Spezialist“. Sie fühlen sich unverstanden, bekommen keine konkreten Hilfen und sehr wenig Hoffnung auf Besserung. Nach dem Motto: „Sie werden sich schon an das Ohrgeräusch gewöhnen. Achten Sie einfach nicht mehr darauf.“ werden die Betroffenen nach Hause geschickt, ohne eine genaue Anleitung, wie sie dies denn tun sollen.


Es gibt tatsächlich Patienten, denen es gelingt, ihr Ohrgeräusch zu „überhören“. Sie werden nicht mehr dadurch gestört. Aber es gibt viele Tinnituspatienten denen gelingt dies nicht. Dann ist der Tinnitus belastend, beeinträchtigt das Leben unter Umständen enorm und führt nicht selten zu Schlafstörungen, Depressionen, Angstzuständen und Arbeitsunfähigkeit. In fast allen Fällen ist die Lebensqualität stark gemindert und der Leidensdruck hoch.

Ähnlich geht es Menschen, die an einer Hyperakusis (=Geräuschüberempfindlichkeit) leiden. Diese kann viele Ursachen haben. Auch leise Geräusche, Stimmen, Lachen etc. können zu einer großen Belastung werden, die schwer auszuhalten ist.

Die Tinnituszentrierte Musiktherapie (TIM) nach Dr. Annette Cramer hat mich mit ihren verschiedenen Bausteinen umfassend davon überzeugt, dass man seinen Tinnitus nicht aushalten muss.

Mit gezielten Hörübungen und individuell abgestimmten Entspannungstechniken kann der Tinnitus deutlich in den Hintergrund treten und Lebens- und Hörqualität wiedergewonnen werden.
Bei einer Hyperakusis kann das Verfahren helfen die Überempfindlichkeit schrittweise abzubauen. 

Die TIM bietet eine konkrete Hilfestellung zur Habituation (=Gewöhnung)!

Ziele

  • Stressreduktion
  • Wiedergewinnen der Lebensqualität 
  • Linderung des Leidensdrucks 
  • Hören mit angenehmen Emotionen verbinden.
  • Einen Weg aus der Hilflosigkeit bieten.
  • Das Erlernen und Erfahren eines Hörens, bei dem der Tinnitus nicht im Mittelpunkt steht.
  • Hilfe zur Selbsthilfe

„Die TIM wirkt im akuten und chronischen Zustand, bei tonalem oder geräuschhaftem Tinnitus. Sie kommt ohne aufwendige technische Hilfsmittel und medizinische Geräte aus und ist nicht auf weiteres Personal oder auf Klinikaufenthalte angewiesen.

Drei wesentliche Merkmale zeichnen die TIM aus:

1. Sie nutzt den Effekt, daß bei der Wahrnehmung des Tinnitus dieselben Systeme aktiv werden wie bei der generellen Verarbeitung auditiver Reize. Das heißt, die TIM greift an allen Stellen der zentralen auditiven Verarbeitung ein.

2. Es wird immer individuell gearbeitet, wobei das Audiogramm des Patienten und sein Tinnitus im Mittelpunkt stehen. Basierend darauf wird ein genaues Tinnitusprofil mit exakter Tinnitusfrequenz ermittelt. Es ist die Grundlage für die individuellen Trainingsprogramme, mit denen der Patient arbeitet.

3. Die persönliche Verfassung des Patienten, sein Hörstatus, sein Hörverhalten und seine Hörvorlieben bestimmen die Schwerpunkte der Therapie.“ (Quelle: Dr. Annette Cramer auf www.musiktherapie.de)